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Rettungshundesport Flächensuche

Flächensuche im Rettungshundesport

Die Flächensuche nach IRO-Prüfungsordnung gehört zu den anspruchsvollsten Disziplinen im Hundesport. Hund und Hundeführer müssen dabei unter Zeitdruck, in schwierigem Gelände und trotz Ablenkungen absolut verlässlich zusammenarbeiten.

Die Flächensuche ist eine zentrale Disziplin im Rettungshundesport. Der Hund durchsucht ein abgegrenztes Gebiet selbstständig und systematisch nach versteckten Personen. Im Gegensatz zur Fährtenarbeit folgt der Hund keiner Spur, sondern nutzt aktiv seine Nase, den Wind und die Geländestruktur, um den menschlichen Geruch aufzufinden.

Im Rettungshundesport wird nach der Prüfungsordnung der IRO (Internationale Rettungshunde Organisation) gearbeitet. Die Teams absolvieren dabei verschiedene Prüfungsstufen mit steigenden Anforderungen.

Was macht die Flächensuche aus?

Suchgebiet

Ein festgelegtes Gelände – meist Wald- oder Wiesengelände – wird als Suchgebiet definiert. Je nach Prüfungsstufe verändert sich Größe und Schwierigkeit.

Versteckte Personen

Eine oder mehrere Personen (sog. „Versteckpersonen“ oder „VPs“) werden im Gebiet verborgen. Der Hund muss sie eigenständig finden.

Suchstrategie

Der Hund durchkämmt das Gelände in einer suchtypischen Zick-Zack- oder Pendelbewegung. Ziel ist, das Gebiet vollständig und effizient zu bearbeiten.

Anzeigeverhalten

Bei Fund zeigt der Hund die Person zuverlässig an – z. B. durch:

  • Bellen (Verbellen)

  • Rückverweisen (zu Hundeführer zurückkehren und wieder zur VP führen)

Das Anzeigeverhalten wird im Training fest etabliert und muss unter Prüfungsbedingungen stabil abrufbar sein.

Teamarbeit und Taktik

Der Hundeführer begleitet die Suche, steuert den Hund mit wenigen, klaren Kommandos und achtet auf Wind, Geländeform und Suchfortschritt. Vor der Prüfung erklärt er dem Richter seine geplante Suchtaktik.

Zeitvorgaben

Die Suche erfolgt in einem festen Zeitrahmen – je nach Prüfungsstufe zwischen 15 und 30 Minuten.

Was trainieren Hund und Hundeführer?

Die Flächensuche schult:

  • Eigenständigkeit des Hundes

  • Arbeitsintensität und Ausdauer

  • Konzentration

  • Nasenleistung

  • Sichere Anzeige

  • Klare Kommunikation zwischen Hund und Hundeführer

Der Hund lernt, auch über längere Distanzen zielgerichtet zu arbeiten und sich nicht ablenken zu lassen.

Rettungshundesport und IRO

Bei uns wird nach der IRO-Prüfungsordnung trainiert. Die Prüflinge starten in einer der drei Flächenstufen:

  • RH–FL V

  • RH–FL A

  • RH–FL B

In jeder Stufe steigen die Anforderungen an Suchtechnik, Gelände, Anzeige und Unterordnung.

Im Sport steht nicht der reale Einsatzzweck im Vordergrund – der Fokus liegt auf sauber ausgebildeter Nasenarbeit und fairem sportlichen Wettbewerb.

Ergänzende Disziplinen: Unterordnung & Gewandtheit

Zur Nasenarbeit gehört im Rettungshundesport auch ein eigener Teil „Unterordnung & Gewandtheit“.
Hier zeigt der Hund Gehorsam, Bindung und Führigkeit. Dazu gehören u. a.:

  • Freifolge und Positionsübungen

  • Abrufen

  • Distanzkontrolle

  • Arbeiten an Geräten (Brücke, Tunnel, Fassbrücke, Schaukel u. a.)

  • Tragen des Hundes und Übergabe

Diese Elemente prüfen die sichere Zusammenarbeit zwischen Hund und Hundeführer – eine wichtige Voraussetzung für die Sucharbeit.

Wer kann Flächensuche trainieren?

Grundsätzlich kann jeder gesunde Hund – unabhängig von Rasse oder Alter – in diese Sportart einsteigen.
Der Hund sollte:

  • neutral gegenüber Menschen und anderen Hunden sein

  • keine Verhaltensauffälligkeiten zeigen

  • arbeitswillig und belastbar sein

Welpen und junge Hunde können spielerisch an die Grundlagen herangeführt werden. Perfekte Athleten müssen weder Hund noch Mensch sein – entscheidend ist die Freude an konzentrierter, sinnvoller Teamarbeit.

Bilder & Videos aus der Flächensuche
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